Terror, Tod und Tabubrüche dominierten 2016 die Schlagzeilen - domradio.de
Friday, January 20, 2017Terroranschläge weltweit
Brüssel, Orlando, Nizza - an diesen Orten schlugen Terroristen zwischen März und Juli zu. Im Sommer ereigneten sich auch in Deutschland mehrere Bluttaten: Terror in Ansbach, ein Amoklauf in München, eine Axt-Attacke bei Würzburg. Im französischen Rouen ermordeten Islamisten einen Priester während einer Messe. Der "Spiegel" beschrieb den Juli als einen "Monat so voller Heimsuchungen und Horrorszenarien wie die Bilder von Hieronymus Bosch".
In anderen Weltregionen bestimmt tägliche Gewalt längst den Alltag. Der "Islamische Staat" (IS), Boko Haram oder Al-Shabaab sorgen im Nahen Osten und in Afrika für Angst und Schrecken. Der Krieg in Syrien und im Irak will nicht enden.
"Postfaktisch" wurde es dann spätestens mit dem "Brexit"-Votum im EU-Land Großbritannien. Dass zwischen Irland und Nordirland demnächst tatsächlich die EU-Außengrenze verlaufen soll, bestürzte nicht nur die anderen Europäer, sondern auch die Briten selbst. Und sogar Boris Johnson, "der Mann, der die Briten in den Brexit blödelte" ("Die Welt"), wusste vor Verblüffung nichts Besseres, als erst mal Golf spielen zu gehen. Zur Belohnung ist er nun Außenminister.
Trump neuer US-Präsident
Und Journalisten und Wahlforscher täuschten sich auch danach noch einmal darüber hinweg, dass mit Unwahrheiten und vagen Versprechungen keine Wahl zu gewinnen seien. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte. Doch im November narrte Donald Trump mit Skandalen, allnächtlichen Tweets und dem Einsatz von Bots alle Wahrsager und lachte das Establishment einfach aus. Er wird jetzt US-Präsident und damit mächtigster Mann der Welt. Die politische Kultur und ihre Unkulturen wird das nachhaltig verändern.
Hetze in Internetforen: nicht wirklich neu zwar, wie kürzlich die Publizistin Mely Kiyak anmerkte. Seit Jahren würden Minderheiten beschimpft und angefeindet. Die Mehrheitsgesellschaft erkenne diesen Hass aber erst jetzt als echtes Problem, erklärte sie in einer vielbeachteten Rede. Ein Trost ist das noch nicht - zumal die jüngsten Taten von Freiburg, Ludwigshafen und Berlin diffuse Hassgefühle weiter verstärken werden.
2017 wird der "Summer of Love" 50; er war 1967 der Höhepunkt der Hippie-Bewegung. Blumen im Haar, Gitarren im Park: Nach einem halben Jahrhundert täte der Welt ein Revival der Liebe gar nicht so schlecht.
Ein halbes Jahr nach dem Amoklauf – der Weg zurück zur Normalität - münchen.tv
Friday, January 20, 2017Lehrern durch nordkaukasische Terroristen in der nordossetischen Stadt Beslan 2004.
Terrorangst, geschürt durch islamistische Anschlage in Paris, Brüssel, Istanbul, aber auch bei Würzburg und Ansbach, hatte Menschen unter anderem auch am Stachus in Panik versetzt. Sie rannten um ihr Leben, verletzten sich bei Stürzen oder sprangen gar auf der Flucht vor vermeintlichen Terroristen aus Fenstern. An gut 60 Orten in der Stadt meldeten die Menschen Attacken – die sich alle nicht bestätigten.
Inzwischen geht die juristische Aufarbeitung weiter. Die Waffe soll sich der 18-Jährige im sogenannten Darknet besorgt haben. Dort suchte er den Ermittlungen zufolge gezielt nach einer Glock-Pistole und 250 Schuss Munition. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen den mutmaßlichen Verkäufer der Waffe. Der 31-Jährige war im August bei Marburg festgenommen worden. Ihm wird unter anderem fahrlässige Tötung in neun Fällen vorgeworfen. Das Verfahren könne «voraussichtlich innerhalb weniger Wochen» abgeschlossen werden, sagt die zuständige Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann.
Vor dem OEZ stehen Menschen in der Kälte an der provisorischen Gedenkstätte vor verschneiten Plüschtieren. Im Sommer zum Jahrestag des Amoklaufs soll ein fester Gedenkort mit den Namen der Opfer entstehen. Ein Wettbewerb läuft, die Angehörigen sollen in die Planung einbezogen werden. Fest steht schon, dass ein Baum zu dem Gedenkort gehören soll – er wird im Frühjahr gepflanzt.
Auch der Prozess gegen den Amokwaffen-Verkäufer könnte sich schon in einigen Wochen dem Ende zuneigen. Im August wurde der Mann bereits festgenommen, Die Ermittlungen würden laut Staatsanwaltschaft gut vorran gehen. Ihm wird fahrlässige Tötung in neun Fällen vorgeworfen.
ad/dpa
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Sicherheit in Deutschland: Was droht nach dem Jahr des Terrors? - Tagesspiegel
Sunday, January 8, 2017Uhr
Sicherheit in Deutschland : Was droht nach dem Jahr des Terrors?
Ansbach, Würzburg, Hannover, Essen, Berlin: Der islamistische Terror hat Deutschland 2016 gepackt wie nie zuvor. Entspannung ist nicht in Sicht.
von Frank Jansen
Passanten stehen am 26.12.2016 in Berlin vor einem Blumen- und Kerzenmeer am Breitscheidplatz, dem Ort des Anschlags.Foto: dpa
Die Stimme des jungen Hamburgers klingt nuschelig und ist teilweise schwer zu verstehen. Außerdem redet der junge Mann hastig, er hat offenbar Angst. Und doch will er seine Empörung loswerden über das, was er bei der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) erlebt, an einem Ort im Irak. „Die haben gesagt, wir gehen jetzt ins Trainingslager, die haben uns angelogen, die haben niemals die Wahrheit gesagt.“
Das ist einer der ersten Sätze aus einer Audiobotschaft des 17-Jährigen, der sich „Bilal“ nennt und im Mai 2015 aus Deutschland zum IS gereist ist. Nach einigen Wochen wendet sich der desillusionierte Bilal über das Internet in der knapp sechsminütigen Aufnahme an einen „Bruder“, einen Salafisten in de...http://www.tagesspiegel.de/politik/sicherheit-in-deutschland-was-droht-nach-dem-jahr-des-terrors/19178138.html
CSU-Chef Horst Seehofer verteidigt Reaktion nach Anschlag in Berlin - Derwesten.de
Thursday, December 22, 2016Bayern kommt“, sagt er unserer Redaktion. Er habe nach dem Amoklauf von München und den beiden Attentaten in Würzburg und Ansbach immer gleichermaßen reagiert. „Das eine ist die Anteilnahme, die Trauer, die Bestürzung, das geht uns sehr nahe, trifft einen mitten ins Herz“, so Seehofer.
Konsequenzen aus Ereignis
Ein verantwortlicher Politiker müsse den Blick auch auf die Konsequenzen aus so einem Ereignis richten, „beides gehört zusammen“. Es seien zwei Seiten dergleichen Medaille, die Betroffenheit und die Wahrnehmung von Verantwortung. Seehofer: „Es gehört zur Pflicht eines Politikers, sich völlig unabhängig vom Täter und seiner Nationalität Gedanken zu machen, wo wir den Schutz der Bevölkerung noch optimieren können. Genau darum geht es.“
Die Kritik trifft ihn. Nicht zufällig reagiert er persönlich, nicht zufällig schwärmen seine Leute aus: Markus Söder, Joachim Herrmann oder Andreas Scheuer sind auf allen Kanälen. Erstens sei Gefahr in Verzug. „Die Leute haben Angst, weil der Täter auf freiem Fuß ist“, sagt Finanzminister Söder. Zweitens müsse man Stärke zeigen. „Wir brauchen jetzt, und das erwartet das Staatsvolk, eine starke Staatsgewalt“, betont Generalsekretär Scheuer.
Debatten um politische Folgerungen nach dem Anschlag von Berlin
Zahlreiche Menschen haben am Dienstagnachmittag an der Berliner Gedächtniskirche in Gedenken an die Opfer des Anschlags Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet. Die Weihnachtsmärkte in Berlin sollten am Dienstag geschlossen bleiben. Derweil entwickeln sich nach dem Anschlag auch Debatten über politische Folgerungen. In München sagte dazu der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, der zugleich auch CSU-Vorsitzender ist: O-Ton: "Wir sind es den Opfern, den Betroffenen, und der gesamten Bevölkerung schuldig, dass wir unsere gesamte Zuwanderungs- und Sicherheitspolitik überdenken und neu justieren." Der Be...