Der älteste Münchner ist tot (†109) - der Sohn (66) erinnert sich | Neuhausen-Nymphenburg - tz.de
Thursday, January 24, 2019Jahre eine Lehre als Elektriker. Der Erste Weltkrieg kam und ging, sein Bruder Willy kehrte nicht zurück. Mit 21 Jahren zog Robert aus – 1928 wandert er durch die Weimarer Republik. Die Orte, die ihn berührten, zeichnete er mit weicher Bleistiftmine auf dicke Papierbögen.1934 lernte er seine spätere Frau Gertrud kennen. Zehn Jahre später musste er in den Krieg. Er überlebte – und die Familie zog 1955 nach München. Winterstein arbeitete für die Isar-Amper-Werke.Gertrud erkrankte an Multipler Sklerose (MS), Vater und Sohn pflegten sie bis zu ihrem Tod 1986. Von da an lebte Robert allein in seiner Nymphenburger Wohnung.Michael schaute täglich vorbei, ein Altenheim brauchte er nicht. Robert Winterstein las jeden Tag die Zeitung. Als seine Augen nachließen, behalf er sich mit einer fingerdicken Lupe.An sonnigen Tagen fuhr Michael mit ihm in den Westpark, Schlosspark oder Botanischen Garten. Robert Winterstein liebte es, die Blumen dort zu betrachten.Sein Vater habe stets Pläne geschmiedet, sagt Michael. Ein Besuch im Park, die Feier zum 110. Geburtstag, eine Fahrt in die Geburtstadt Chemnitz.Zuletzt wurde das Augenlicht jedoch schwächer, die Ohren versagten ihm den Dienst. Wochen vor seinem Tod war Robert Winterstein wegen seines Katheters im Krankenhaus. „Der Stress hat ihm schwer zugesetzt“, sagt sein Sohn. Die Motivation, die den Vater immer ausgezeichnet habe, habe schlagartig nachgelassen.Am 30. April fuhr Michael seinen Vater zum letzten Mal in den Botanischen Garten. Robert Winterstein starb an einem sonnigen Morgen.Hellwacher GesprächsparnterZum ersten Mal besuchte die tz Robert Winterstein im September 2015. Wenige Tage später feierte er seinen 108. Geburtstag. Winterstein ging noch zu Fuß durch die Wohnung, scherzte mit den Besuchern und fragte sie aus. Zu Silvester trafen wir Winterstein erneut. Wir wollten wissen: Ist Silvester ...https://www.tz.de/muenchen/stadt/neuhausen-nymphenburg-ort43338/aelteste-muenchner-ist-tot-109-sohn-66-erinnert-sich-8412165.html
Ein Glas Sekt zum 105. Geburtstag
Thursday, November 22, 2018Schlesien. Ihr Geburtsjahr 1913 war das letzte Friedensjahr vor dem Ersten Weltkrieg. Als Backfisch, wie weibliche Teenager damals genannt wurden, erlebte sie die „Goldenen Zwanziger der Weimarer Republik mit – und die Hyperinflation, den Aufstieg der Nationalsozialisten und schließlich deren Machtübernahme. Sie heiratete. Das Paar bekam einen Sohn, den Else Mehwald aber allein großzog. „Mein Mann ist im Krieg geblieben, sagt sie. Die Trauer über diesen Verlust spürt man mehr als 70 Jahre noch immer. Der Sohn habe seinen Vater zwar kennengelernt, könne sich aber nicht an ihn erinnern. Zu klein sei er damals gewesen. Einziger Luxus: ReisenUnd Else Mehwald war nun auf sich allein gestellt. Die Witwenrente war klein, sie musste über die Runden kommen. „Ich habe mein ganzes Leben lang gearbeitet, sagt sie. Als Buchhalterin hatte sie immer mit Zahlen zu tun, auch im hohen Alter macht ihr beim Kopfrechnen niemand etwas vor, heißt es in der Seniorenresidenz. Zudem schmiss sie den Haushalt und erzog das Kind. Viel Zeit, um an sich zu denken, blieb da wahrlich nicht. Der einzige Luxus, den sich Else Mehwald gönnte, waren die Reisen. Nach Österreich ist sie gefahren, nach Ungarn, an die See. Und auch ihr Geburtstagswunsch zum 105. Jubiläum ist noch einmal eine Reise: Else Mehwald möchte ihren Sohn besuchen. Der ist selbst betagt und lebt in einem Pflegeheim. „Leider konnte er zu diesem besonderen Tag nicht herkommen, weil es ihm gesundheitlich nicht so gut geht, sagt Maritta Melcher, die Leiterin der Seniorenresidenz, „deshalb hat sich Frau Mehwald von mir gewünscht, dass wir gemeinsam mit dem Auto ihren Sohn besuchen. Ehrensache, dass Maritta Melcher ihrer ältesten Bewohnerin diesen Wunsch nicht abschlagen wird. Rückblick mit WehmutFür die Stadt Potsdam, die nun schon seit vielen Jahrzehnten Else Mehwalds Zuhause ist, überbringt die Bildungsbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) der Jubilarin die Geburtstagswünsche. „Ich bringe Ihnen neben einem Blumenstrauß auch einen Kalender der Stadt mit, sagt Noosha Aubel, „der schon ziemlich vollgepackt ist mit Terminen für das kommende Jahr. Sie hoffe sehr, so die Beigeordnete, dass sie sich im November 2019 mit Else Mehwald über die Aktivit&aum...http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/105.-Geburtstag-in-Potsdam
Reisetipp: Erfurt – Krämerbrücke - 8ung.info - Kunst, Kultur und Natur genießen (Blog)
Monday, July 10, 2017Bilder und Karten drapiert sie ums Fenster herum. Sobald der Laden geöffnet ist, können die Leute kaufen.Weiterführende Informationen erhalten Sie hier:erfurt-tourismus.deweimar.deapolda.dejenatourismus.deDie Eindrücke von Erfurt, Weimar, Apolda, Jena formten sich im Rahmen der Pressereise Garten.Impulse. Herzlichen Dank für die fachkundigen Rundgänge und die hervorragende Organisation.Mehr über Thüringen:? Reisetipp: Erfurt – KrämerbrückeDie Krämerbrücke in Erfurt enthält die höchste Dichte an kreativen Kunsthandwerkern auf kleinem Raum. Sie ist ein Foto wert, die historische Gasse. Reihenhäuser dicht an dicht führen über die Krämerbr … a href="https://www.8ung.info/9412/reisetipp-erfurt-von-tradition-bis-moderne" title="...
Niemand in Chemnitz ist älter als Oma Lisbeth - Freie Presse
Sunday, June 25, 2017Lisbeth nennen. "Elisabeth steht nur im Ausweis."Fünf Gesellschaftssysteme hat die zierliche Frau mit den silbern glänzenden Haaren im Laufe der Jahre miterlebt, vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus und die DDR bis hin zur heutigen Bundesrepublik. Ihre Kindheit, die sie zuerst in Kändler, später in Gablenz verbracht habe, sei von vielen Entbehrungen geprägt gewesen. "Das waren schlimme Zeiten damals. Wir hatten nie viel Geld, es wurde an allem gespart", so Zenker. Die Konsequenz daraus bedauert sie noch heute. "Ich hatte richtig gute Noten in der Schule und wollte damit eigentlich später eine Ausbildung für eine Arbeit in einem Büro beginnen. Aber meine Eltern wollten, dass ich wegen unserer finanziellen Situation zeitig Geld verdiene." Also habe sie mit 14Jahren begonnen, in einer Handschuhfabrik zu arbeiten. "Ich bin jeden Tag von der Reineckerstraße aus nach Altchemnitz und zurück gelaufen." An einen öffentlichen Nahverkehr wie heute war damals noch nicht zu denken.Zu bescheidenem Wohlstand gekommen, bauten die Eltern dann 1932 ein Häuschen an der Majakowskistraße in Adelsberg, in das auch Zenker mit ihrem Mann einzog und in dem sie bis vor zweieinhalb Jahren lebte. Noch immer ist es ein Anker für sie. "Wir holen sie jeden Samstag aus dem Seniorenheim ab", sagt ihre Enkelin Andrea Kluge. Besonders der Garten wirke wie ein Jungbrunnen, was die 105-Jährige bestätigt. "Ich liebe Blumen", sagt sie. Gartenarbeit sei eines ihrer liebsten Hobby gewesen. Zudem habe sie früher sehr aktiv Tennis gespielt. "Es gab in der Fabrik in Altchemnitz eine Mannschaft zu einer Zeit, als Tennis noch ein Sport für die höheren Schichten war, erzählt sie.Dass sie einmal die älteste Chemnitzerin sein würde - derzeit leben in der Stadt 40 Frauen und fünf Männer, die mindestens 100 Jahre alt sind -, habe sie nie im Leben geglaubt. Schon gar nicht gebe es ein ...